WIDERSTAND

Widerstandsrecht und Pflicht zum Widerstand sind Grundkategorien in politischen Debatten um Staatsversagen oder Legitimität von Regierungshandeln. Ob in Erinnerungsarbeit zur DDR-Geschichte die in der friedlichen Revolution mündete oder um die jüngsten Ereignisse in der Arabischen Welt zu beleuchten, beide Male steht Widerstand im Fokus. Das Netzwerk will hier methodisch und begrifflich Friedenspädagogik unterstützen. Das heißt auch, die Ambivalenz von Widerstand im jeweils historischen Kontext diskutierbarer und erfassbarer zu machen.

Ein Schwerpunkt ist der zivile Ungehorsam, der über soziale Netzwerke so jugendlich und neu daher kommt. Sind die Femen-Aktivistinnen wirklich die zeitgemäßen Repräsentantinnen der Frauenbewegung? Ist gewalttätiger Widerstand gegen Polizei und Militär per se nicht pazifistisch zu rechtfertigen? Wer aber definiert, was Gewalt ist? Einige Module sind hier kursorisch aufgeführt:

Materialien zum Thema Widerstand sind zum Teil vorhanden und zum Teil in Bearbeitung. Der erste Kurs zum Thema war die Werkstatt „ Aufbruch & Revolution“ 2012, bestehend aus einer Tanzchoreografie zu Bildern von Widerstand und Revolution in der DDR und in Ägypten 2011 – einem Vortrag zur Eingrenzung des Begriffs Revolution – und zwei Zeitzeugeninterviews aus der DDR (mit einem Gründungsmitglied des Neuen Forums) und aus Ägypten (mit einer jungen Ägyptischen Revolutionärin). Die tänzerische Annäherung an das Thema schlägt Brücken für Jugendliche, denen das Thema sonst fremd bliebe.

Daraufhin entstand die Ausstellung „Arabischer Frühling – was ist das?“ für Jugendliche, die dabei helfen soll, die entsprechenden Ereignisse um 2011-12 demokratiepädagogisch ausdifferenzieren.

Zuletzt erarbeitet die Junge Akademie für Zukunftsfragen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik und Studierenden ein Seminar „Widerstand“, indem Formen des Widerstands historisch und politikwissenschaftlich (etwa nach Kriterien wie Gewalt, Organisations-Struktur, Erfolgsaussicht,…) kategorisiert werden und ein Strategiespiel in Ausarbeitung ist – bei dem die Teilnehmer_innen Strategien des Widerstands kontextualisieren und dabei kritisch hinterfragen.

Eines der Ziele all dieser Angebote ist das Werben für Verständnis bzgl. einer zivilen und humanistisch ausgerichteten Protestkultur, die politische Teilhabe verlebendigt und inhaltlich anreichert, wenn sie kreativ gegen Tendenzen der Menschenverachtung vorgeht.

Kontakt: Paul Steffen
Junge Akademie für Zukunftsfragen – des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein
Max-Zelck-Straße 1, 22459 Hamburg

Tel.: 040 ­ 58950246

E-Mail: Paul.Steffen@kirchenkreis-hhsh.de


ANSPRECHPARTNERIN:

Esther Binne
Frieden- & Konfliktforscherin (MA) und Beraterin f. gewaltfreie Konflikttransformation


ANSPRECHPARTNER
:

Martin Brück
Lehrer und Leiter des Aufgabengebiets für globales Lernen am LI HH


ANSPRECHPARTNER:

Urs Erben
Diplom-Sozialpädagoge und Mediator,  Geschäftsführer des ikm Hamburg


ANSPRECHPARTNER
IN:

Julika Koch
Historikerin (MA), Diakonin, Mediatorin, Refe-rentin für Friedensbildung der Ev.-Luth. Kirche


ANSPRECHPARTNER:

Jörg Kowalczyk
Bildungsreferent am ikm und und Schulsozialarbeiter im Beratungszentrum


ANSPRECHPARTNER:

Konstantin Leimig
Friedens- und Konfliktforscher (MA), Berater für GfK und Mediator der KURVE Wustrow


ANSPRECHPARTNER:

Dieter Lünse
Diplom-Sozialökonom, Leiter des Instituts für Konfliktaustragung und Mediation HH


ANSPRECHPARTNER:

David Mauer
Zukunftsforscher (MA), Koordinator der Bildungsarbeit von pbi Hamburg


ANSPRECHPARTNER:

Felix Paul
Friedens- und Konfliktwissenschaftler (MA), Referent für Friedensarbeit


ANSPRECHPARTNER:

Christoph Pinkert
Religions- und Friedenswissenschaftler, Mitbegründer von Kulturpixel e.V


ANSPRECHPARTNER:

Paul Steffen
Politologe (MA), Leiter der Jungen Akademie für Zukunftsfragen


ANSPRECHPARTNERIN:

Natascha Steier
MA Kulturmanagement, Bildungsreferentin & Projektentw. bei ijgd


ANSPRECHPARTNER
IN:

Susanne Umbach
Erwachsenenbildungswissenschaftlerin
(Dr. phil.),
Koordinatorin Friedensbildung


ANSPRECHPARTNERIN:

Sarah Vogel
Germanistin, Historikerin (MA),  Referentin bei aejn


ANSPRECHPARTNERIN:

Julia Wältring
Fachpromotorin für Globales Lernen bei VEN e.V


ANSPRECHPARTNERIN:

Ricarda Wenzel
Diakonin und Sozialpädagogin (BA), Ehrenamtliche Mitarbeiterin der Nordkirche

ANMELDEZEITRAUM VERLÄNGERT!!

zur 16. Fachtagung des NNF
Dieses Jahr wieder in Präsenz

Anmeldung unter: tagung@netzwerk-friedenspaedagogik.de

16. FACHTAGUNG

Freiheit in Verantwortung - Verantwortung in Freiheit

Tagungsankündigung einsehen

Tagungsprogramm

FRIEDENSPÄDAGOGISCHER KALENDER

Alle Termine auf einen Blick
die in unserem Netzwerk stattfinden

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EINE KURZE GESCHICHTE DER ARBEITSGEMEINNSCHAFT FRIEDENSPÄDAGOGIK IN MÜNCHEN

Ein Interview mit Renate Grasse
Die Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik in München feierte im November 2024 ihren 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass interviewte Dieter Lünse Renate Grasse, die den Verein von 1974 bis 2018 mitgestaltet hat.

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GLOBAL CITIZENSHIP EDUCATION - EIN BEITRAG ZUR FRIEDENSBILDUNG

Ein Interview mit Werner Wintersteiner

Seit 2012 gibt es an der Universität Klagenfurt den Masterstudiengang "Global Citizenship Education". Im Interview mit Dieter Lünse spricht Werner Wintersteiner, emeritierter Professor der Universität Klagenfurt und Gründer des Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, über den Studiengang und die Rolle von Empathie, Selbstreflexion, Zivilcourage und Ökologie.

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EIN LEBEN IN DER GEWALTFREIEN BEWEGUNG

Ein Interview mit Helga Weber

Dieter Lünse hat Helga Weber vor 45 Jahren kennengelernt. Für ihn ist ihre Biografie ein interessanter Beitrag zur Geschichte der Gewaltfreien Bewegung. Bemerkenswert ist ihr frühes Engagement und ihr Mut als Frau schon in den 60er Jahren ins Ausland zu gehen.
Die große Anzahl ihrer unterschiedlichen Aktivitäten ist außergewöhnlich und ermöglicht einen historischen Überblick über die Bewegung.

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VERANTWORTUNG ALS GESELLSCHAFTLICHE PRAXIS - POST- UND DEKOLONIALE REFLEXIONEN

Ein Text von Patricia Baquero Torres

Die folgenden Reflexionen sind eine erste Annäherung an das Verhältnis zwischen Bildung und dem sich bildenden Subjekt aus de- und postkolonialer Perspektive und an die Bedeutung dieses kritischen Ansatzes für die Friedenspädagogik und -bildung. Der Autorin geht es darum, die Wirkungsmacht westlich-kolonialer Narrative unter die Lupe zu nehmen.

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SOZIALE VERTEIDIGUNG: EINE ALTERNATIVE ZU AUFRÜSTUNG UND KRIEG?

Jan Stehn zu Sozialer Verteidigung

Weltweit steigen die Rüstungsausgaben. Verteidigungsminister Boris Pistorius ruft mit Hinweis auf Russlands Angriff auf die Ukraine, Deutschland dazu auf 'kriegstüchtig' zu werden. Auf der anderen Seite erleben wir in der Ukraine wie hoch der Preis eines Verteidigungskrieges ist: Zerstörung und Verwüstung der Lebensräume, die geschützt und verteidigt werden; menschliches Leid, Traumatisierungen, Umweltzerstörung und hohe ökonomische Kosten. Das Konzept der Sozialen Verteidigung will dazu eine Alternative bieten und schlägt vor gewaltfrei auf einen militärische Angriff zu antworten. Aber kann das gegen einen zu aller Unmenschlichkeit bereiten Aggressor funktionieren? Und kann es am Ende Erfolg haben? Jan Stehn untersucht diese Fragen anhand historischer Erfahrungen zivilen Widerstands und gewaltfreier Aufstände gegen Besatzung und Diktatur.

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DIE ENTWICKLUNG DES ANTI-BIAS-ANSATZ IN SÜDAFRIKA

Vanita und Ben Richards im Gespräch mit Dieter Lünse

Der Anti-Bias-Ansatz wurde in Südafrika entwickelt, um nach dem Ende der Apartheit die Begegnung und das gemeinsame Leben der der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen überhaupt möglich zu machen. Dieter Lünse führte das Gespräch zum Thema „Anti-Bias“ mit Vanita und Ben Richard aus Südafrika anlässlich ihres Besuchs in Hamburg beim ikm im Jahr 2020. Ben Richard arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Englischlehrer, Vanita war sowohl als Lehrerin als auch in der Lehrerfortbildung tätig. Sie schrieb ihre Dissertation über das Thema „Anti-Bias in Südafrika“. Im folgenden Gespräch geben sie einen Überblick über die Entwicklung dieses Programms in ihrer Heimat seit 1996.

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